Mein Vorname ist eine Zusammenfügung der Anfangsbuchstaben meiner Vornamen. Für eine Autorin passt vielleicht  die gewählte Form besser, nicht dass man länger braucht meinen Namen zu lesen als für das ganze Buch. Ich bin geboren in der Mitte des Jahres und habe jetzt das Alter erreicht, wo man sich als Frau in Schweigen hüllen darf. Ich bin mit zwei Schwestern aufgewachsen. Da bei uns der Fernseher ein Tabu war - wir durften höchsten einige Male im Jahr fernsehen, wie etwa ’Warten aufs Christkind’ und Operetten - mussten wir die freie Zeit sonst wie ausfüllen. Kinder im gleichen Alter gab es in der Umgebung nicht. Dafür den See. Aber eben auch nur an sonnigen Tagen duften wir uns dort aufhalten. In dem Alter noch mit Mutter oder Grossmutter. Also her mit den Legosteinen und den Malbüchern. Und dann geschah es. Ich kam in die Schule und lernte lesen. Als ich alle Buchstaben kannte, begann ich alles zu verschlingen, was mir in die Hände fiel. Vom Katalog bis hin zu Karl May. Nichts war vor mir sicher. Damals war ich noch die beste Freundin von Winnetou. Noch heute lese ich sehr viel. Und ich liebte Pferde. Darum begann ich Geschichten über sie zu schreiben, die ich meinen drei Freundinnen zu lesen gab. Ich hatte sie jeweils auch mit eigenen Bildern geschmückt. Ich wünschte mir sehnlichst ein Pony und hab Puppen gebastelt, um sie zu verkaufen und gespart. Meine Grossmutter hat mir gnädigerweise eine abgekauft. Leider brachte ich insgesamt nur etwa das Geld für den Schweif zusammen. Der Traum wurde erst viel später wahr, aber das ist eine eigene Geschichte. Später, als Erwachsene schrieb ich Gedichte und andere Genres. Eigentlich hatte ich nie vor, welche einem Verlag zu schicken. Entmutigen kann ich mich auch selber. Heute wird es einem ja leicht gemacht. Darum bin ich auch dran, die alten Sachen zu prüfen und viele Buchideen warten in meinem Kopf. Die Hausfrauen-Gang gehört aber nicht zum alten Kram. Die kam mir in den Sinn, als ich aus gesundheitlichen Gründen eine längere Zeit aus dem Verkehr gezogen wurde.  Mit meinem Mann und zwei Hunden lebe ich in der Schweiz, in einem kleinen Dorf. Ich nenne es spasseshalber oft voralpine Hügelzone. Den Sommer verbringen wir mit der ganzen Familie am Meer. Bis vor drei Jahren gehörten noch zwei Pferde zu unserem Dorfleben. Leider musste ich sie, eins nach dem anderen, über die Regenbogenbrücke gehen lassen. Das war sehr schwer und traurig. Und doch hat es dadurch wieder Zeitfenster geöffnet, die ich jetzt mit Schreiben und Malen fülle. Oder wie man sagt, eine Türe geht zu, dafür öffnet sich eine andere.